Notfall-Checkliste zur Datenrettung

Wenn Sie keinen Zugriff mehr auf wichtige Daten haben, sind die ersten Schritte entscheidend dafür, wie schnell Sie wieder arbeitsfähig sind, oder ob der Schaden sich noch weiter ausbreitet. Panik ist der schlechteste Ratgeber, denn endgültiger Datenverlust entsteht oft erst durch unüberlegte oder ungeeignete Versuche zur Wiederherstellung. Hier deshalb eine kleine Checkliste für den Notfall:

  1. Oberster Grundsatz: keine übereilten Aktionen zur Datenrettung.
    Stoppen Sie sofort jeglichen Zugriff auf das Datenmedium.
  2. Falls für den weiteren Ablauf keine absolut kompetente Person zur Verfügung steht, holen Sie Hilfe, und unternehmen Sie bis dahin nur Dinge, deren Folgen Sie zweifelsfrei abschätzen können.
  3. Überprüfen Sie, ob die Datensicherung vorhanden, konsistent und vollständig ist. Klären Sie auch, von welchem Stand jeweils Sicherungen verfügbar sind.
  4. Entnehmen Sie sofort alle Backup-Bänder oder sonstigen Datensicherungsmedien und legen sie diese beiseite, damit sie nicht versehentlich überschrieben werden. Schalten Sie sicherheitshalber auch alle automatische Datensicherung-Jobs ab, sonst könnte unmittelbar nach dem Wiedereinlegen des Datenträgers der noch intakte Inhalt durch einen nachgeholten Sicherungsjob überschrieben werden.
  5. Technische Analyse des Schadens: Ist ein Datenträger physisch defekt, besteht lediglich ein Zugriffsproblem, handelt es sich um einen Softwarefehler oder könnte ein Virus oder ein Rootkit die Ursache sein?
  6. Falls Sie auf Daten überhaupt nicht mehr zugreifen können, fahren Sie das Gerät herunter und schalten es aus; danach keinesfalls mehr neu starten!
  7. Wenn noch teilweiser Zugriff besteht, aber befürchtet werden muss, dass das Gerät nach dem Herunterfahren nicht mehr neu startet, können Sie versuchen, die wichtigsten Verzeichnisse und Daten zu sichern, insbesondere aus verschlüsselten Verzeichnissen.
  8. Versuchen Sie keinesfalls, das Betriebssystem oder andere Software zu installieren.
  9. Machen Sie vor jeder Aktion zur Wiederherstellung ein Image der Festplatte. Auf diese Weise gibt es immer wieder einen Weg zurück, falls die Wiederherstellung fehlschlägt.
  10. Aktivieren Sie den Schreibschutz auf allen Bändern, die Sie zur Rücksicherung der Daten einlegen; die Backup-Software könnte sonst unbemerkt versuchen, das letzte Backup nachzuholen und im Stress hat schon mancher eine falsche Taste gedrückt..
  11. Benutzen Sie zur Datenrettung keine automatischen Rekonstruktionswerkzeuge.
  12. Falls Sie Datenrettungs-Tools verwenden wollen, müssen Sie zuvor von Diskette, einer anderen Partition, oder von einer CD booten.

Zum Thema Datenrettung erhalten Sie oft auch von anderen kommerziellen Anbietern nützliche Tipps, allerdings gibt es auch viel unseriöse Panikmache und leere Versprechungen.
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